Ausgabe ©005 Le Magazine

Editorial


Liebe Leserinnen und Leser,


im Januar war es endlich soweit, das Jahr 2022 lag hinter uns, vier Ausgaben des „Le Magazine“ wurden erfolgreich fertiggestellt und ausgegeben. Einige von Ihnen haben mehr für die Ausgabe gespendet als erforderlich, dafür möchten wir allen unseren herzlichen Dank aussprechen.

Nach einem erfolgreichen Jahresabschluss ist eine schöne Summe für das Mutter-Kind-Heim „Nyubahiriza“ zusammengekommen. Im Januar konnte ich die gemeinnützige Organisation Burundikids e.V. Bildung für Kinder in Afrika in der Agrippinawerft 6, 50678 Köln besuchen.

Ich habe mich mit Philipp Ziser in Köln auf einen Kaffee verabredet, er ist in Sachen Burundikids e. V. der Ansprechpartner. Den Bericht über den Spendenbeitrag finden Sie auf Seite sieben. Während der Ausbildung zur Schneiderin stellen die jungen Frauen Kleidung für den Markt in Burundi her – oder Produkte für den Versand, darunter auch Puppen, Decken oder Tischsets, die Burundikids e.V. im eigenen Etsy-Shop verkauft.

Wenn Sie Burundikids e.V. weiterhin unterstützen wollen oder einen Artikel im Shop erwerben möchten, dann können Sie das gerne tun.

Es hat sich gezeigt, dass man anderen Menschen auch durch die Fotografie etwas zurückgeben kann. Ob allein, aber besser noch mit einer entstandenen Fotogruppe, darauf kommt es nicht an. Wichtig ist, dass man überhaupt etwas getan hat, um andere Menschen, denen es bei weitem nicht so gut geht, zu unterstützen.

 

Stefan Kreienbrock



Hier finden Sie die Inhaltsangabe der Ausgabe Le Magazine 005.
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© João Coelho




 

„Jeder kann über sich hinauswachsen und etwas erreichen, wenn er es mit Hingabe und Leidenschaft tut.“

(Nelson Mandela)

 


THE FORGOTTEN


Dies ist die Geschichte einer Familie mit etwa 11 Mitgliedern, Eltern, Kindern und sogar einige Enkelkinder. Seit vielen Jahren arbeiten und leben sie in dieser Müllhalde am Rande dieser Stadt im Süden Angolas.

Als ich das alles von João Coelho, (der selbst 500km entfernt in Luganda lebt), hörte, habe ich nicht gezögert ihn zu kontaktieren. Nach einem kurzem aber ausführlichen Gespräch war mir klar, da muss ich etwas tun. Die Fotografie hat mich so weit gebracht, dass ich zwar nicht davon leben kann, aber ich kann damit Menschen auf der ganzen Welt unterstützen.

Da das Projekt „Burundi e.V.“ zunächst erfolgreich abgeschlossen wurde, war es danach keine Frage, das neue Projekt „THE FORGOTTEN“ ins Leben zu rufen und zu unterstützen.

Die Spendeneinnahmen des Le Magazine Ausgabe © 005 werden für das Projekt „THE FORGOTTEN“ genutzt. João Coelho machte sich Anfang Februar ein Bild von der Familie und den Kindern auf der Müllhalde. Er fragt: Was genau, bzw. am dringlichsten gebraucht wird. Ob Hygiene- Artikel, Schuhe, Kleidung oder Essen. Egal, was es ist, er wird es aufschreiben und mir mitteilen. Wenn ich die Liste von João bekomme, werde ich dafür sorgen, dass der Betrag im Vorfeld auch überwiesen wird. João wird dann alles in Luganda besorgen und wieder die 500km zur Müllhalde fahren, um die Spenden selbst zu übergeben. Darüber werden wir dann in der Ausgabe © 006 berichten.

Die Landschaft ist trostlos und kahl, fast vergleichbar mit einem postapokalyptischen Szenario. Die Lastwagen, die den Müll in der Stadt einsammeln, laden hier wahllos ihre Ladung ab, die sich zu Haufen auftürmt und immer mehr Platz auf der Deponie einnehmen. Neben dem Müll, der sich, soweit das Auge reicht anhäuft, sind am Horizont brüchige, aus Stöcken und zerrissenen Stofffetzen gebaute Hütten zu sehen, in denen die Aasfresser leben. Ein dichter, dunkler Nebel, der von der Verbrennung des Mülls herrührt, reicht bis zu den Bergen, die sich im Hintergrund erheben, als ob sie eine Barriere bilden würden. Die Barriere, die diesen Ort von der Stadt trennt, in der diejenigen leben, die den Müll produzieren, der Grund für die Existenz derer ist, die hier leben und arbeiten die Vergessenen.

Sie sind nicht nur vergessen, sondern auch unsichtbar, weil sie von der einzigen Straße, die hier in etwa 2 km Entfernung vorbeiführt, nicht wahrgenommen werden können. Wer könnte sich vorstellen, dass es Menschen und ganze Familien gibt, die in diesem Amalgam aus Müll, Staub und Rauch leben und arbeiten, wo das einzige Schicksal, das es hier zu geben scheint, darin besteht, unter so harten und prekären Bedingungen zu überleben?

 


Redaktion: „MAGAZINE“
Stefan Kreienbrock

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