Ausgabe ©édition spéciale 2025
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
ich schreibe und erzähle soviel von anderen in meinem Leben und in dem Le Magazine, dass ich mich manchmal selbst vergesse. Warum ist das So? Weil ich nicht anders kann.
Mit dem Beginn von Le Magazine begann auch eine Reise – eine Reise durch Blickwinkel, Begegnungen und Augenblicke. Die Kamera wurde zum Taktgeber meiner Beobachtungen, bewusste Fotografie zur Sprache meiner Gedanken. Es sind die Gesichter, Gesten und kleinen Szenen, die den entscheidenden Moment formen. Daraus erwachsen Erzählungen, die in meinen Bildern lebendig werden.
Manchmal habe ich selbst das Bedürfnis, etwas zu veröffentlichen, aber ich lasse meiner Foto-Community den Vorrang. Das soll aber nicht heißen, dass ich mich mit meinen Fotos zurückhalte, im Gegenteil. Schon seit einiger Zeit lege ich meine Fotos in einem gewissen Ordner ab, um daraus später wieder ein Buch veröffentlichen kann.
Ein Bild entsteht nicht, um im Verborgenen zu bleiben. Ich kann es nicht einfach aufnehmen und in einem Ordner verschwinden lassen. Jedes Foto trägt eine Stimme in sich – eine leise Sprache, die in meinen Gedanken weiterlebt. Ich warte auf den Moment, in dem ich es loslassen kann, damit andere es sehen, spüren und seine Geschichte verstehen.
Hier ein Foto von meiner Reise durch die Bretagne. Dieses Foto erzählt keine laute Geschichte – es ist ein stilles Porträt der Würde, der Vergänglichkeit und des Durchhaltens. Es lädt ein, innezuhalten und genauer hinzuschauen: Wer ist dieser Mann? Was trägt er mit sich? Was bleibt?
Vielleicht kommt der Mann jeden Tag hierher. Dieselbe Bank, dieselbe Uhrzeit. Für einen Moment gehört ihm dieser Platz. Vielleicht denkt er an früher – an Gespräche, an Menschen, die heute fehlen. Vielleicht ist das Aufstehen für ihn beschwerlich geworden, aber genau das ist sein täglicher Triumph. Ein kleiner Akt der Selbstbestimmung inmitten einer Welt, die sich schneller bewegt, als er folgen kann.
Was du hier siehst, ist nur ein Fragment – ein erster Hauch dessen, was sich durch meine Bilder erzählen lässt. Es sind flüchtige Begegnungen, stille Gedanken, gelebte Augenblicke, die sich wie Fäden zu einem Ganzen verweben. Ein Buch soll daraus entstehen. Nicht weil ich muss, sondern weil ich nicht aufhören kann, zu sehen und zu fühlen. Denn ich bin – im besten Sinne – „Out of Control“.
Stefan Kreienbrock
Das Team
Bernhard Brause
Es gibt Fotografen, von denen wir bereits viele beeindruckende Bilder gesehen haben. Oft wissen wir im ersten Moment jedoch nicht, wer das Foto gemacht hat oder wer der Fotograf ist. Der Stil des Fotos kommt uns vertraut vor, und wir erkennen sogar das Model wieder.
Doch der Fotograf bleibt meist im Hintergrund und tritt nicht in den Vordergrund. Deshalb möchten wir heute einen Fotografen vorstellen, von dem ich bereits mehrfach beeindruckende Fotos gesehen habe, über den ich aber bisher kaum etwas zur Person selbst wusste. Es handelt sich um Bernhard Brause.
Frederic Mette
Frederic Mette ist ein deutscher Fotograf aus Bielefeld – Fotografieren bedeutet für ihn vor allem visuelles Storytelling. Er beschreibt Fotografie als seine „absolute Passion“ und betont: Seine Arbeiten beziehen sich auf Travel & Adventure, People, Street & Documentary Fotografie.
Auf seinen Reisen – von Afrika über Australien bis Alaska – fotografiert er Menschen, Landschaften und Alltagsszenen. Seine Kamera ist stets mit dabei, um authentische und wirkungsvolle Geschichten visuell festzuhalten. In seinem Instagram-Profil (@freddy.mette) charakterisiert er seine Arbeit mit Stichworten wie People, Street, Adventure und Documentary.
Das zeigt: Klassisches Straßen- und Reportagefotografie gehört zu seinem Schwerpunkt.
Dominika Blanka Pancewicz
Dominika Blanka Pancewicz, bekannt auf Instagram als @dominika_art_fotografie, ist eine passionierte Analog-Fotografin, die sich auf Polaroid, Großformat und Collodium-Nassplatten spezialisiert hat. Sie ist Co-Host des Kunst-Podcasts weekly52 und wurde kürzlich als „Experimental nominee“ bei den Fine Art Photography Awards für ihre Serie Reversed Beauties in der Profi-Kategorie nominiert.
Mit ihrer Einzelausstellung ‚Leben ist Kunst‘ war sie kürzlich in ihrer Heimatstadt Rendsburg zu sehen. In ihrer Praxis schätzt Dominika das Unperfekte und die Unberechenbarkeit, und sieht Fotografie als ein intensives, analoges Denken – eine bewusste Auseinandersetzung mit Zeit, Material und Atmosphäre.
Sie nutzt dabei gerne alte Schwarzweiß-Papiere, Polaroids und großformatige Negative, um Bilder mit ungewöhnlicher Emotionalität und Tiefenschärfe zu erzeugen.
Mustafa Selcuk
Mustafa Selçuk ist ein leidenschaftlicher Street-Fotograf, der in Paris lebt, aber ursprünglich aus Istanbul stammt. Seit 2017 wohnt er in der französischen Hauptstadt und widmet sich mit großer Begeisterung der Straßenfotografie.
Als Autodidakt hat er sich das Fotografieren selbst beigebracht und bereits über eine halbe Million Fotos aufgenommen. Damit hat er sich einen festen Platz in der Szene erarbeitet, unter anderem durch einen Auftritt bei Street Photography France, die ihn als Mitglied aufgenommen haben, sowie durch verschiedene Ehrungen und Auszeichnungen.
Street Photography France ist ein Art Verein für Street-Fotografen aus Welt, der von Nijat Kazimov gegründet wurde. Seine Arbeiten, die durchgehend in Schwarz-Weiß gehalten sind, zeigen Szenen aus dem Alltag in Paris. Dabei zeichnen sie sich durch beeindruckende Perspektiven, starke Licht- und Schattenkontraste sowie eine unverkennbare Nähe zum Motiv aus.
https://parismystudio.com/work
Redaktion: „MAGAZINE“
Stefan Kreienbrock